
von Michael C. Kissig
Helfen, wo es nottut. Aber richtig!
Die Flüchtlingszahlen sind weiterhin hoch und Länder und Kommunen sind mit den daraus resultierenden Problemen stark in Anspruch genommen. Hinter jedem Flüchtling steht eine Geschichte, die oftmals mit Not, Elend und Verzweiflung einhergeht und unserem Wunsch, zu helfen. Dem stehen Sachzwänge gegenüber, die sich aus der großen Zahl der Flüchtlinge ergeben, wie die Frage nach einer angemessenen Unterkunft, nach medizinischer und sozialer Betreuung, ggf. auch psychologischer Hilfe, nach Sprachangeboten, Beschäftigung, Integration. Und auch nach dem Geld, die diese Hilfen kosten, denn die knappen öffentlichen Kassen nehmen hier keine Rücksicht. Und so müssen wir auch immer darauf achten, die wenigen vorhandenen Mittel sorgsam und möglichst effizient einzusetzen.
Wir müssen die Menschen, denen Deutschland Asyl gewährt, integrieren, ihnen hier in unserer Mitte eine neue Heimat bieten! Notunterkünfte sind hierzu nicht geeignet, sondern nur Übergangslösungen. Integration bedeutet, die Menschen unterzubringen, ihnen unsere Sprache beizubringen und ihnen die Möglichkeit zu geben, eine Schule zu besuchen oder einer geregelten Arbeit nachzugehen. Integration gelingt aber wesentlich besser, wenn wir Flüchtlinge nicht dauerhaft in Notunterkünften, sondern sie wie andere Bürger auch in Wohnungen unterbringen, wo sie für die Einheimischen schnell zu normalen Nachbarn werden können. Diese Integration im Kleinen ist wesentlich zielführender, als zentrale Problempunkte im Stadtgebiet zu schaffen, an denen dann die Flüchtlinge dauerhaft konzentriert werden. Mit allen Konflikten, die auch zwischen den Flüchtlingen unterschiedlicher Nationalitäten, Religionen und gesellschaftlichen Ansichten entstehen.
Die CDU hat sich daher für einige Standorte im Stadtgebiet für zusätzliche Notunterkünfte ausgesprochen, bei denen einerseits planungsrechtlich geringe Hürden bestehen und andererseits eine zügige Realisierbarkeit zu angemessenen Kosten möglich ist. Alles Faktoren, die bei dem von den sonstigen Ratsfraktionen und der Wedeler Verwaltung bevorzugten Grundstück Ecke Feldstraße/Rudolf-Breitscheid-Straße nicht gegeben sind.
Die CDU hat sich für die Aufstockung und Erweiterung des Standorts "Am Steinberg" ausgesprochen und präferiert hier den Bau und Betrieb durch einen Investor, so dass Wedels Finanzen durch die Maßnahme nur unwesentlich negativ beeinflusst würden. Die linke Ratsmehrheit hat jedoch gegen die Stimmen der CDU anders entschieden und sezt auf einen massiven Bau mit dem Charme eines Gefängnisses und will diesen in Eigenregie und durch eine millionenschwere Ausweitung der Verschuldung finanzieren.
Als weitere Standorte halten wir Flächen "Am Bullenseedamm" und "Pinneberger Straße" (gegenüber dem Katharinenhof) für geeignet, da dort bereits Notunterkünfte stehen bzw. früher solche gestanden haben. Diese Standorte wurden von den übrigen Fraktionen abgelehnt und stattdessen der Parkplatz in der Heinestraße ausgewählt, der nun zugebaut werden soll. Die CDU lehnt dies ab und hat alternativ den nur wenige hundert Meter entfernten Parkplatz bei der Kleingartenkolonie ins Gespräch gebracht. Doch weder Verwaltung noch die übrigen Fraktionen zeigen Interesse daran, sich mit Alternativen zu beschäftigen. Die Zeche werden die Anwohner der Heinestraße zahlen, wenn demnächst der Parkplatz verschwindet und sämtliche Fahrzeuge auf der Straße stehen. Und so werden alle Bürger nettäuscht, die noch die Hoffnung hatten, der Bus hätte dann noch eine Chance, jemals den Bahnhof in naher Taktung zum S-Bahnverkehr zu erreichen. Dank SPD, Grünen, Linken und WSI wird das Moorweggebiet noch ein Stück mehr vom restlichen Stadtgebiet abgenabelt.
Empfehlen Sie uns!