
Sehr geehrte Eltern,
wir bedanken uns für Ihre Initiative, in einen Dialog mit der Politik treten zu wollen. Das ist ein guter Weg, den von Ihnen festgestellten Eindruck geringer Bürgernähe und Transparenz zu entkräften und ggf. auf eine neue Basis zu stellen.
Ihre Fragen verdeutlichen Ihr großes Engagement für alle Wedeler Eltern. Sie sind für uns eine wichtige Information, unsere politischen Leitlinien auf ihre Wirksamkeit hin zu überprüfen.
Wir haben unsere Antworten auf ihre Fragen zusammenfassend in den Kontext unseres Wahlprogramms gestellt und unter der Überschrift „Familie und Kinder im Mittelpunkt“ auf unserer Website veröffentlicht. Es erschien uns schwierig, die einzelnen Fragen punktuell aus den immer komplexen Gesamtzusammenhängen und Strukturen herauszulösen, ohne notwendigerweise auch immer die Alternativen und Auswirkungen zu nennen. Einige Fragenkomplexe sind nicht allein auf kommunaler Wedeler Ebene zu lösen, andere sind in den Fachausschüssen eingehend diskutiert und begründet entschieden worden. Eine erneute Behandlung wäre möglich, würde aber aus unserer Sicht die Darlegung der aktuellen Daten durch die Verwaltung erfordern. Wir kommen gern mit Ihnen weiterführend ins Gespräch.
Mit freundlichen Grüßen
Heidi Garling
Fraktionssprecherin für Familie und Bildung
▶ Die Fragen der Elterninitiative Wedel
1. Vereinbarkeit von Familie und Beruf
1.1. Welche Maßnahmen erachtet Ihre Partei als förderlich, um eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Wedel zu ermöglichen?
1.2. Welche Maßnahmen würde Ihre Partei ergreifen, um die Elternbeiträge signifikant zu reduzieren?
2. Kürzung der 9. Betreuungsstunde
2.1. Welche Schritte könnte sich Ihre Partei vorstellen, um die 9. Betreuungsstunde wieder kostenlos zu reaktivieren?
2.2. Wie könnte sich Ihre Partei im BKS-Ausschuss einsetzen für eine transparente Evaluation der 9. Betreuungsstunde?
3. Schulkinderbetreuung
3.1. Wie hoch schätzt Ihre Partei die Notwendigkeit ein, Früh- und Spätdienst auch für Grundschulkinder in Wedel anzubieten und wie würden Sie sich dafür einsetzen?
3.2. Welche Maßnahmen könnte Ihre Partei präsentieren, damit in der Schulkinderbetreuung eine verbesserte Geschwisterermäßigung sowie die richtige Geburtenreihenfolge Berücksichtigung findet?
4. Pädagogische Fachkräfte
4.1. Wie möchte Ihre Partei die hohen naturgegebenen Ausfallzeiten des pädagogischen Personals auffangen?
4.2. Welche Maßnahmen erachtet Ihre Partei als erforderlich, um die Kooperationsvereinbarung mit den Hamburger Fachhochschulen zu erneuern, um effizienter an pädagogisches Fachpersonal zu kommen?
4.3. Welche Schritte möchte Ihre Partei unternehmen, um die bürokratischen Hürden abzubauen, wie z.B. solche bei der Antragstellung auf eine halbe Kraft am Nachmittag zu verbessern, damit Kita-Leitungen schnell, effektiv und bedarfsgerecht agieren können?
5. Elternbeirat der Stadt Wedel
5.1. Welchen Vorteil sieht Ihre Partei, wenn Sie im Ausschuss mit einem Elternbeirat zusammenarbeiten könnte?
5.2. Wie werden Sie das Vorhaben unserer Elterninitiative und weiterer Eltern für die Gründung eines Elternbeirats im BKS-Ausschuss unterstützen?
6. Inklusion
6.1. Wie soll die Inklusion in Schule und Schulkindbetreuung/Hort aus Sicht Ihrer Partei implementiert werden?
6.2. Welche konkreten Maßnahmen planen Sie in naher Zukunft, damit auch die Kinder, die Förderbedarf benötigen, am Nachmittag gut betreut werden?
7. Sichere Schulwege
Welche Maßnahmen erachtet Ihre Partei als förderlich, um die Schulwege für alle Schulkinder bezüglich des Bodenbelags und deren Beleuchtungen sicherer zu machen?
!! Hinweis: am Ende des Artikels finden Sie die Wahlprüfsteine als PDF-Datei.
▶ Die Antwort der CDU an die Elterninitiative Wedel
Unser Leitbild: Familie und Kinder im Mittelpunkt!
Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein gesellschaftspolitisches Thema von hoher Wichtigkeit. Da geht es um die Entscheidung zur Aufnahme, ggf. auch Steigerung der Erwerbsarbeit, um den Wiedereinstieg in den Beruf, um die Gestaltung einer familienfreundlichen Arbeitswelt, aber insbesondere immer auch um die ganz individuelle Sorge: „ Ist mein Kind in meiner Abwesenheit gut und ausreichend betreut?“
Hier haben wir bereits frühzeitig den Bedarf erkannt und uns stets nachhaltig für verlässliche, nachfragegerechte, bezahlbare und qualitativ hochwertige Betreuungsangebote in Kita und Schule eingesetzt. Dieser Anspruch besteht weiterhin! Unser Ziel bleibt auch zukünftig, eine möglichst flexible Anpassung der Betreuungsangebote an die jeweilige familiäre und berufliche Situation in den Familien vorzuhalten. Hier sind die Kommune, die Politik und die Arbeitgeber gleichermaßen gefragt.
Schulkinderbetreuung
Die Nachfrage nach qualifizierter Schulkinderbetreuung steigt kontinuierlich und bedeutet mehr als „nur“ eine Betreuung der Kinder. Die Problemlagen und Anforderungen in den Schulen setzen sich in der Schulkinderbetreuung fort und umfassen auch hier alle Bereiche wie Ausgleich von Benachteiligung, Integration, Inklusion und Begabtenförderung. Hier passgenaue Lösungen zu finden ist unser Anspruch!
Bereits im September 2017 haben wir eine Evaluation der Schulkinderbetreuung angemahnt und in diesem Zusammenhang eine Anfrage an die Verwaltung gerichtet, wie andere Kommunen die Herausforderung steigender Nachfrage nach Schulkinderbetreuung lösen. Wir erwarten hier Antworten. Mit einer derartigen internen und externen Evaluation wollen wir die Qualität und Wirksamkeit unserer Einrichtungen zukunftsfähig und bedarfsgerecht sichern.
Fachkräftemangel
Der Fachkräftemangel in den sozialpädagogischen Berufen ist eine allgemeine Herausforderung. Im Alltag führt er in weiten Bereichen zu Personalengpässen bei Krankheits- und Fortbildungsausfällen und verzögert die notwendige Anhebung des Personalschlüssels in den Kitas. Hier ist Abhilfe zu schaffen durch einen Abbau von Bürokratie, eine Aufwertung der Berufe, auch in finanzieller Hinsicht und attraktivere Möglichkeiten des Berufseinstiegs, berufsbegleitend und praxisintegriert. Wir unterstützen daher auch die Finanzierung von Bufdis in den Kitas, um junge Menschen frühzeitig in dieses Berufsfeld einzuführen.
Inklusion
Die Erfahrungen machen immer wieder deutlich, Grundlage einer gelingenden Inklusion sind Qualitätsstandards für die personellen und finanziellen Rahmenbedingungen. Wir müssen förderbedürftigen Kindern die geeignete Beschulung und Betreuung garantieren können, Kinder mit Assistenzbedarf müssen diesen erhalten. Wir fordern, die Mittel für die Schulassistenz und Schulbegleitung gezielt für die Inklusion einzusetzen. Die Einbindung der Eltern sowie eine enge Kooperation zwischen dem Förderzentrum, den Schulen, Kitas und den Unterstützungssystemen (Schulsozialarbeit, Schulpsychologen, Schulbegleiter, Schulassistenten) sind Grundvoraussetzungen für eine gelingende Beschulung und individuelle Förderung der Kinder. Hier sehen wir Handlungsbedarf bei allen Beteiligten.
Finanzierung
Wir fordern, die Investitionsprogramme des Bundes und des Landes gezielt einzuwerben, die Finanzierungssysteme überschaubar zu gestalten, die angekündigte Neuregelung der Finanzierung der Kitas umzusetzen und die Kreisumlage zu senken. Eine beitragsfreie Kita als Ort frühkindlicher Bildung bleibt unser Ziel!
Schulwegsicherung
Die Sorge der Eltern „ Kommt mein Kind sicher zur Schule?“ nehmen wir sehr ernst und setzen uns ein für zukunftsfähige Verkehrsplanungen:
Dazu gehören Maßnahmen wie die Gestaltung der Nordumfahrung zur Entlastung der Altstadt, eine Brücke über den Mühlenteich und der Ausbau des Radwegenetzes. Die Überprüfung der Ampelschaltungen am Roland wurde aufgrund unserer Initiative im Zusammenwirken mit der Elternvertretung auf den Weg gebracht. Zum Schutz unserer Kinder halten wir eine Begutachtung der Gefahrenlage vor den Schulen und Kitas für erforderlich. Wir sehen alle Verkehrsteilnehmer in der Verantwortung, durch ihr Verhalten als Vorbild zur Verkehrssicherheit beizutragen und befürworten die Aktion „Zu Fuß zur Schule!“
Beteiligung
Wir wollen Familien unterstützen und stärken. Wir haben größten Respekt vor deren Leistungen und sehen uns daher in der Verantwortung, sie durch familiengerechte Rahmenbedingungen zu entlasten. Wir setzen auf einen stetigen Dialog mit den Eltern, um deren Herausforderungen besser zu verstehen und unmittelbarer zu erfahren, denn sie sind die Experten in eigener Sache! Wir wünschen uns hier Diskussionen bereits im frühen Vorfeld, auf Augenhöhe und im gegenseitigen Verständnis. Vergessen wir nicht, bei allen Entscheidungen tragen wir Verantwortung nicht nur für die aktuell zu lösende Aufgabe, sondern auch für alle zukünftigen Entwicklungen. Dabei richtet sich unser Blick sowohl auf die Erwartungen und Bedarfe aller Einwohnerinnen und Einwohner Wedels als auch auf die zukünftige Generation. Wir wollen Wedel generationengerecht gestalten, Schulden abbauen und in die Zukunft investieren.
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