CDU-Antrag zur Schulwegsicherung in der Altstadt einstimmig angenommen

22.03.2018

Das Wedel-Schulauer Tageblatt berichtet über das Votum des Planungsausschusses zu unserem Antrag für mehr Verkehrssicherheit in der Wedeler Altstadt.

Beschlüsse für mehr Sicherheit für Kinder in Wedel

CDU-Antrag zur Verbesserung der Ampelschaltung am Roland einstimmig beschlossen. SPD will einheitliche Schutzstandards vor Kitas.

WEDEL | Zwei Parteien, zwei Anträge, ein Thema: die Sicherheit auf Wedels Straßen und Wegen. Insbesondere Kinder haben CDU und SPD im Visier, die ihre Ansätze im jüngsten Bauausschuss vorbrachten. Beide wurden beschlossen.

Für den Antrag der Christdemokraten zur Schulwegsicherung in der Altstadt gab es ein einstimmiges positives Votum. Die CDU hat mit der geforderten Verbesserung der Ampelschaltung an Fußgängerüberwegen im Bereich des Altstadtmarkts nach eigenen Ausführungen ein dringendes Anliegen des Schulelternbeirats der Altstadtschule aufgegriffen. Waren die Fraktionsvertreter doch vor Ort zu den Kernzeiten rund um Schulbeginn und -ende zu dem Schluss gekommen: „Die Sorgen und Ängste der Eltern bestätigen sich.“ So sei eine Querung der Rolandstraße an der Ampel vor dem Pane Vino bei „kindgerechter Gangart“ nicht möglich. Gleiches gelte für Senioren mit Gehwagen. Auftrag an die Verwaltung ist, die Ampelphasen zu prüfen und so anzupassen, dass die Straße für Schulkinder wie auch Senioren gefahrlos innerhalb der Grünphase überquert werden kann.

Auch die Grünphase der B 431-Ampel vor dem Roland soll angepasst werden – so, dass eine Querung ohne Stopp auf der Verkehrsinsel möglich ist. „Die Verkehrsinsel wird zeitweise regelrecht zum Fluchtpunkt“, schilderte CDU-Ratsherr Stephan Schwartz Szenen, bei denen teils bis zu zehn Schulkinder mit Fahrrädern und Rollern auf der kleinen Fläche warteten. Mit optimierter Ampelschaltung solle auch geprüft werden, ob auf die Verkehrsinsel ganz zu verzichten ist, so der CDU-Antrag.

Auch die zum Kreuzungsbereich zählende Querung der Austraße soll in die Betrachtung und Optimierung einfließen, um gegebenenfalls durch eine veränderte Ampelschaltung das vorhandene Gefahrenpotenzial zu verringern. Da die Querung weit in die Austraße hinein versetzt sei, würden sich viele Fahrzeuge nach dem Abbiegen wieder in der Beschleunigungsphase befinden. „Mehrere Eltern haben hier von Beinaheunfällen berichtet“, so Kay Burmester (CDU).

Stadt ist skeptisch
Birgit Woywod aus der Bauverwaltung gab zu bedenken, dass der Kreuzungsbereich 2010 schon einmal auf Optimierungsmöglichkeiten überprüft worden sei. Umbauten würden dem Landesbetrieb Verkehr obliegen, Wedel selbst sei nur für die Ampelschaltung zuständig. Und der Bereich zähle nicht zum offiziellen Schulweg. „Ich weiß, dass diese Diskussion schon einmal geführt wurde. Verbessert hat sich jedoch nichts. Die Kinder sollen weitere Wege gehen? Das tun sie aber nicht“, so Schwartz.

Die SPD hat die durch Elterninitiative vor der Kita Hafenstraße installierte Geschwindigkeits-Anzeige zum Anlass für ihre Forderung nach einer Definition von Schutzstandards genommen. Die Verwaltung solle prüfen, ob und wie für Kitas ein einheitliches Niveau bezüglich der Verkehrssicherheit erreicht werden könne. Beispiele wie die Anzeige in der Hafenstraße sollen dabei im Sinne eines so wörtlich „Best-Practice-Check“ berücksichtigt werden. Die Stadt soll dann auf Grundlage der Überprüfung einen Standard vorschlagen, der zumindest hinsichtlich des Schutzes vor verkehrlichen Risiken Wedel als „Stadt der Kinder“ auszeichnen könnte, so die SPD, die zudem eine Kostenschätzung von der Verwaltung möchte.

Zwar sei individuelles Engagement wie im Fall Hafenstraße zu begrüßen, erläutern die Sozialdemokraten in ihrer Begründung. Sicherheit und das Wohl der Kinder dürfe aber nicht von solchen Einzelfällen abhängen oder davon, ob sich Sponsoren finden lassen. Sie sei eine öffentliche Aufgabe, für deren Erfüllung die Definition eines hohen Schutzstandards unerlässlich sei, argumentiert die SPD.

Die CDU sprach sich für Überprüfungen des jeweiligen Bedarfs einzelner Einrichtungen und eine Berücksichtigung individueller Situationen statt einer Standardisierung aus und stimmte gegen den Antrag. Auch die FDP stand Standards skeptisch gegenüber und sah keine größeren Defizite in der aktuellen Regelung.

Anders Birgit Neumann-Rystow (WSI): „Schilder werden oft übersehen. Warntafeln wie in der Hafenstraße aber sind sehr wirkungsvoll. Und sie kosten nicht die Welt. Die Kinder sollten uns das wert sein.“ Mit SPD, Grünen und Linken votierte die WSI daher für den Antrag.